In geselliger Runde, bei einer Faschingsveranstaltung im Gasthaus Hofberger in Tödtenried, entschlossen sich Johann Kettner, Josef Graf und Michael Hartl Hs.-Nr. 12 in Kiemertshofen eine Schützengesellschaft zu gründen.
Dies erfolgte am 14. Februar 1925. Der Verein erhielt den Namen "Eichenlaub". Diese Versammlung fand im Gasthaus Koppold statt. Als Gründungsmitglieder wurden eingetragen: Johann Kettner, Michael Hartl (Hs.-Nr. 12), Jakob Setzmüller, Martin Breitsameter, Jakob Asam (Steiner), Josef Graf, Ulrich Koppold, Josef Kopp, Leonhard Steiner, Friedrich Sedlmayr, Josef Moser, Jakob Asam (Hs.-Nr. 14), Michael Hartl (Hs.-Nr. 18) und Leonhard Hartl. Die Gründungsmitglieder sind bereits alle verstorben.
Die erste Vorstandschaftswahl, die per Handzeichen durchgeführt wurde, brachte folgendes Ergebnis:
1. Schützenmeister Johann Kettner
2. Schützenmeister Michael Hartl (Hs.-Nr. 12)
Schriftführer Josef Graf
Kassier Jakob Setzmüller

Die Gründungsscheibe stiftete Friedrich Sedlmayr und gewann Josef Graf.

1927 wurde die Schützenkette von dem Goldschmied Weidling aus Altomünster angefertigt. Die Taler dazu spendeten die Ortsbewohner. Für Arbeitslohn musste man 300 Reichsmark berappen. Der erste Würdenträger der Kette war Josef Moser. Zur Aufbewahrung der Schützenkette wurde 1931 von Josef Kopp kostenlos eine schöne Schatulle geschnitzt, die heute noch zur Aufbewahrung dient. Bürgermeister Johann Kettner rettete die wertvolle Schützenkette durch die Kriegswirren und übergab sie dann seinem Nachfolger Josef Asam.
Nach einer durch die Kriegsjahre bedingten Ruhepause nahmen die "Eichenlaub"-Schützen 1950 den Schießbetrieb wieder auf. Mit der Wirtschaftseröffnung der Familie Moser, am 1. Mai 1950, zogen auch die Schützen um.
Bei der Wiedergründung war die Gaststube bis auf den letzten Platz besetzt. Es wurde an einem Stand geschossen. In der neuen Vorstandschaft waren:
1. Schützenmeister Josef Asam
2. Schützenmeister Michael Breitsameter
3. Vorstand und Zeugwart Josef Steiner
Kassier Josef Setzmüller
Schriftführer Franz Gubisch
Zieler Hans Setzmüller und Hermann Fromme

Um die Wiedergründung machte sich besonders der aus Passau stammende Matthias Zaspel verdient. Er besorgte das Luftgewehr bei der Firma Freiberger in Augsburg zu einem Preis von 75 Deutsche Mark. 40 Deutsche Mark spendete hierfür der Brauereibesitzer Georg Spiegel. Den Rest brachten die Mitglieder auf.
Beim ersten Schießen ging Simon Asam mit 34 Ringen vor Hans Grieser mit 33 Ringen als Sieger hervor.
Das Königsschießen fand am 25. November statt. Von 35 Teilnehmern holte sich Simon Asam mit einem Zwölferschuss den Titel und erhielt eine handgeschnitzte Scheibe, gefertigt von Wagnermeister Josef Kopp und bemalt von Kunstmaler Egon Lehnert. Für ihre kostenlosen Arbeiten wurden sie zu Ehrenmitgliedern ernannt.
An den 15 Schießabenden schoss man zwölf große sowie fünf kleine Meisterscheiben aus. Nach dem Rücktritt von 1. Schützenmeister Josef Asam fand 1952 wieder eine Vorstandswahl statt. Josef Steiner ging dabei als 1. Schützenmeister hervor. In seine Amtszeit fällt auch der Beitritt zum Gau Altomünster im Jahr 1955.
Auch außerhalb des Schießstandes waren die Eichenlaubschützen sehr rege. Maibaum-Aufstellen, Motorradrennen und Pferderennen lockten viele Zuschauer nach Kiemertshofen.
Da in der Ortschaft viele den Namen Josef tragen, wurde das Josefsschießen eingeführt. Der jeweilige Sieger stiftete wieder eine Ehrenscheibe für das nächste Jahr.
Viele Jahre wurde eine Silvesterscheibe ausgeschossen.
Da der Schießbetrieb in der Gaststube an einem Stand durch die steigende Mitgliederzahl nicht mehr durchgeführt werden konnte, entschloss sich die Vorstandschaft den ehemaligen Kuhstall zu einem Schützenheim mit drei Schießständen auszubauen. Josef Setzmüller, der 24 Jahre als Kassier tätig war sowie 16 Jahre das Amt des Schriftführers innehatte, ebenso den Herbergsleuten , sei an dieser Stelle besonders gedankt.
Vereinsausflüge, Freundschaftsschießen, meist verregnete Gartenfeste, sorgten für Abwechslung im Vereinsleben.

Als erste Dame holte sich 1974 die Herbergstochter Hedwig Moser mit einem 28,5-Teiler den Titel einer Schützenkönigin.
In kleinem Rahmen, aber mit großer Besucherzahl, feierte 1975 der Schützenverein das 50 jährige Bestehen. Bis auf den letzten Platz war das Schützenheim gefüllt. Auch in der Gaststube saßen die Mitglieder dicht gedrängt zusammen. Schützenmeister Hans Hartl blickte auf die vergangenen 50 Jahre zurück und ernannte Maurermeister Hans Rappel aus Klingen, der am 21. Februar 1951 dem Verein beigetreten war, zum Ehrenmitglied.
Gauschützenmeister Georg Gschwendtner zeichnete Hans Sedlmayr mit dem Protektorzeichen aus. Die silberne Gams erhielten Josef Setzmüller, Otto Schacherl und Hans Hartl. Das Gauehrenzeichen bekamen Josef Kopp, Josef Sedlmayr und Josef Geil.
1977 verunglückte der Motor des Vereins Josef Setzmüller mit seiner Ehefrau bei einem Verkehrsunfall tödlich. Ehrenmitglied Hans Rappel verstarb am 26. Juni 1981. Am 8.9.1982 verstarb Herbergsvater Josef Moser.
Beim Rundenwettkampf begannen ab 1978 die erfolgreichen Jahre der Eliteschützen von der ersten Mannschaft. Xaver Oswald, Thomas Oswald, Hans Sedlmayr und Josef Hamberger begannen eine Aufstiegsserie von der Klasse F bis in die Klasse A 1. Die zweite Mannschaft schießt mit den Schützen Josef Kopp, Hans Schneider, Hans Triebenbacher, Josef Geil und Josef Kopp jun. In der Klasse C 2.
Unter Schützenmeister Hans Steiner wurden 1979 zum ersten Mal die Wattkönige ermittelt. Als Sieger gingen Michael Breitsameter und Josef Steiner hervor.
Der Herbergsvater Josef Moser stiftete 1980 einen herrlichen Pokal.
Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte führten die "Eichenlaub"-Schützen 1983 in Oberschröttenlohe das 36. Gauschießen des Gaues Altomünster durch. Michael Plöckl stellte dabei die neuerbaute Maschinenhalle kostenlos zur Verfügung.
Unter der Schirmherrschaft von Landrat Hansjörg Christmann kämpften 435 Schützen an 22 automatischen Ständen um wertvolle Sach- und Geldpreise.
Als neuer Gauschützenkönig ging Uli Mühlberger von "Pipinsgilde" Pipinsried hervor. Den Titel des Gaujugenschützenkönigs holte sich Josef Asam von den "Heilbachtaler"-Schützen aus Heretshausen.
Otto Schacherl, seit 1954 aktiv beim Verein, wurde für 30 Jahre Treue von Schützenmeister Simon Asam geehrt. Anlässlich seines 50. Geburtstages stiftete Schacherl eine Ehrenscheibe, die Leni Friedl gewann.
Beim Raiffeisen-Pokalschießen holten sich 1984 die Schützen Josef Kopp, Xaver Oswald, Thomas Oswald, Hans Sedlmayr, Josef Hamberger und Hans Schneider den ersten Platz.

Mit Michael Hartl, verstorben am 6. September 1984, und Jakob Setzmüller, verstorben am 28. Februar 1985, verlor der Verein die letzten Gründungsmitglieder.
Anlässlich des 60jährigen Bestehens ließ der Verein eine Jubiläumsscheibe anfertigen, die Thomas Oswald mit einem 38,3-Teiler gewann. Höhepunkt des Vereins war die Feier des 60jährigen Gründungsfestes mit der Weihe der neuen Fahne.


Schützenmeister:
Johann Kettner 1925 - 1930
Josef Geil sen. 1930 - 1932
Stefan Asam 1932 - 1933
Josef Asam 1950 - 1952
Josef Steiner 1952 - 1956
Leonhard Asam 1956 - 1962
Josef Geil 1962 - 1967
Josef Sedlmayr 1967 - 1969
Josef Kopp 1969 - 1971
Hans Hartl 1971 - 1979
Hans Steiner 1979 - 1981
Simon Asam 1981 - 1986
Josef Setzmüller 1987 - 1989
Leo Asam 1990 - 1995
Xaver Riepl 1996 - 2001
Josef Hamberger 2001 - 2019
Josef Kopp 2019 - heute


Jungschützenkönige:
Maria Balleis 1992/93
Monika Hohler 1993/94
Georg Asam 1994/95
Hansi Gschwendtner 1995/96
Michaela Asam 1996/97
Andrea Kettner 1997/98
Andrea Kettner 1998/99
Michael Gschwendtner 1999/00
Katrin Steiner 2000/01
Robert Asam 2001/02
Michael Kettner 2002/03
Martin Gschwendtner 2003/04
Franziska Märtl 2004/05
Michael Kettner 2005/06
Katharina Friedl 2006/07
Katharina Friedl 2007/08
Irene Asam 2008/09
Maxi Friedl 2009/10
Miriam Asam 2010/11
Alexander Hamberger 2011/12
Roland Hamberger 2012/13
Eva Asam 2013/14
Thomas Kopp 2014/15
Sarah Sedlmayr 2015/16
Bastian Spindler 2016/17
Claudia Kopp 2017/18
Franziska Stich 2018/19